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Remote Work „Fernarbeit“. Das Arbeiten von zu Hause beziehungsweise ortsunabhängig. In der Regel reichen dazu WLAN und Laptop und dies ermöglicht sowohl die Digitalisierung als auch das Konzept New Work. Das hat zahlreiche Vorteile sowohl für Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer. Remote Worker sind in der Regel zufriedener und produktiver durch die Freiheit der Ortsunabhängigkeit. Wie alles hat, die remote work natürlich auch Nachteile.
Definition
Remote Work bedeutet, dass Arbeitnehmer nicht an die Arbeit im Büro gebunden sind. Natürlich muss es nicht die eigene Wohnung sein, es gibt unendliche Möglichkeiten, zum Beispiel ein mobiles Büro, ein Park oder auch ein Café. Es ist die flexibelste Art der Arbeit, so ist es nicht verwunderlich, dass es die Motivation der Arbeitnehmer steigert. Natürlich kann.
Remote Work wird letztendlich von jedem Unternehmen selbst definiert. Die Gestaltung ist variabel. Die Unternehmen entscheiden für sich, welche Art des Remote Working für sie infrage kommt. Es kann zum Beispiel komplett remote gearbeitet werden oder nur halb und über eine Vielzahl von Tools kann das Unternehmen Kontakthalten zu seinen Arbeitnehmern und den Teams.
Beispiel Berufe
Remote Work ist nicht mit jedem Beruf vereinbar. Berufe bei denen Präsenz gefragt ist zum Beispiel wie Krankenschwester, Altenpfleger oder Handwerker. Doch es gibt Berufe, die sich geradezu für das Remote Working anbieten, das sind Berufe, bei denen man programmiert, telefoniert, schreibt oder designt.
Hier einige Beispiele:
- Entwickler
- Programmierer
- Projektmanager
- Texter
- Blogger
- Webdesigner
- u.v.m
Das Konzept
Die Arbeit kann beim Remote Work Konzept, auch wenn sie von zu Hause verrichtet wird, in Vollzeit als auch Teilzeit verrichtet werden oder auch als Mini oder Midijob. Es ist nicht ungewöhnlich, dass bei Arbeitsmodellen des Remote Working, Arbeitgeber zumindest gelegentlich Präsenz im Firmenbüro erwarten zu gemeinsamen Meetings oder zwecks Absprachen. Handelt es sich um virtuelle Jobs, sind diese zu 100% von Remote Work abhängig.
Vorteile
Es gibt zahlreiche überzeugende Argumente, die für das Remote Work sprechen. Vorteile sowohl für Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer. Hier einige der wichtigsten Punkte:
Kosten
Arbeitgeber erleben eine enorme Kostenersparnis durch das Remote Working. Sämtliche Kosten entfallen. Wenn Arbeitnehmer nicht ins Büro kommen, entfallen viele Kosten wie zum Beispiel: Kosten für den Fahrstuhl, die Beleuchtung, das Telefon, Drucker und ähnliches sowie die dafür anfallenden Reparatur- und Instandhaltungskosten. Arbeitnehmer wiederum, die im Homeoffice sind müssen, nun Kosten, die im Büro von Arbeitgebern übernommen wurden, selbst tragen. Strom, Wasser, Heizkosten, Kaffee, Getränke, Verpflegung und ähnliches. Dadurch, dass Arbeitnehmer nicht zum Betrieb fahren, sparen Sie an Spritkosten.
Produktivität
Wenn das Arbeiten in Ruhe und ohne Ablenkung in der Natur des Arbeitnehmers liegt, fördert das Arbeiten im Homeoffice die Produktivität nachweislich. Das bestätigen auch Remote Arbeitnehmer.
Familienfreundlichkeit
Die Trennung vom Beruf und dem Privatleben sollte auf jeden Fall gegeben sein. Dennoch erleichtert das Remote arbeiten das Leben der Arbeitnehmer. Arbeitnehmer können ihr Leben mit Ihrem Beruf viel einfach vereinbaren. Sie sparen sich den Weg zur Arbeit, haben es einfacher mit den Kindern, können ihre familiären Aufgaben neben der Arbeit erledigen und sind dadurch ausgeglichener und weniger gestresst.
Pendeln
Pendeln kostet Zeit und Nerven. Je länger der Weg zur Arbeit, desto größer der Frust. Jedes Jahr pendeln jedoch immer mehr Arbeitnehmer, laut dem dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung waren es im Jahr 2016 60 %. aller Arbeitnehmer. Durch das Remote Working entfällt diese Belastung.
Umwelt
Remote Worker verbrauchen weniger bis gar kein Benzin und produzieren weniger Staus, Feinstaub und Abgase. Somit wird der Energieverbrauch durch die Remote Work reduziert.
Konzentration
Für viele Arbeitnehmer gibt es Zuhause weniger Störquellen und die Arbeitnehmer haben mehr Kontrolle über Störquellen, die vorhanden sind. Arbeitnehmer entscheiden selbst, ob das Licht oder aus ist, ob das Radio läuft und die Fenster geöffnet oder verschlossen sind. Am Arbeitsplatz besteht diese Kontrolle nicht.
Gesundheit
Die Unabhängigkeit von dem Büro kann sich wohltuend auf die Gesundheit, das Wohlbefinden der Mitarbeiter auswirken. Sie verfügen über mehr Möglichkeit zur Entspannung und zum Energietanken. Yoga am Morgen, Joggen am Nachmittag oder einfach eine Runde spazieren gehen.
Nachteile
Natürlich wie bei allem im Leben gibt es beim Remote Working auch nennenswerte Nachteile. Nicht für jeden Arbeitnehmer ist das Remote Arbeiten
Die Nachteile von Remote Work wollen wir aber auch nicht verschweigen. Nicht für jeden Arbeitnehmer ist Remote Work das Richtige. Aus diesen Gründen:
Isolation
Das Spiel am Kickertisch, Klatsch und Tratsch über Kollegen, das gemeinsame Feierabendbierchen – vorbei! Remote Work kann in totale Isolation ausarten. Mit verheerenden Folgen: So entwickeln Einsame laut Medizinern und Psychologen häufiger Bluthochdruck, haben ein schwächeres Immunsystem, leiden unter Schlafstörungen. Möglicherweise verringert Einsamkeit sogar die Hirnaktivität – kein gutes Argument für Remote Work. Aber: Soziale Isolation ist keineswegs unausweichlich. Auch Remote Worker können soziale Kontakte pflegen.
Zeitmanagement
Wer zuhause arbeitet, muss sein Selbstmanagement im Griff haben. Hier fehlt der äußere Rahmen und zuweilen muss der innere Schweinehund besiegt werden. Morgens verschaffen sich Remote Worker einen Überblick darüber, was im Laufe des Tages ansteht, um dann die Aufgaben entsprechend zu planen. Motivierende Worte vom Kollegen oder ein spontanes Brainstorming fallen in der Regel weg.
Informationsfluss
Schon der Flurfunk sorgt für eine ständige Zufuhr an Informationen. Remote Worker sind von diesem Strom abgeschnitten. Das kann nachteilig für den Team-Zusammenhalt, für die Abstimmung innerhalb eines Projekts, sogar fürs eigene Fortkommen im Unternehmen sein. Andererseits kann ein gut durchdachter Kommunikationsmix – ob das Slack, den Facebook Messenger, WhatsApp und/oder Skype beinhaltet – den Informationsfluss sicherstellen.
Gehalt
Ganz klar: Wer nicht anwesend ist, hat es schwerer, dem Chef zu imponieren. Kann weniger auf sich aufmerksam machen. Auch Stanford-Wissenschaftler haben diese Vermutung bereits wissenschaftlich untermauert. Ihr Ergebnis: Heimarbeiter bekommen seltener Gehaltserhöhungen und weniger Beförderungen als Büroarbeiter – sogar bei nachweislich besserer Leistung.
Pensum
Auch das ist längst kein Geheimnis mehr: Wer remote arbeitet, arbeitet im Normalfall länger. Dabei soll Remote Work doch eigentlich das Gegenteil bewirken, Ressourcen freilegen und Zeitverlust verhindern. Baseler Wissenschaftler errechneten die Zahl von sechs Stunden, die Heimarbeiter mehr arbeiten als Präsenzler – pro Woche! Ein gewaltiger Unterschied, der bezeugt: Bei Remote Work liegt die Betonung oftmals auf „Work“.
Remote Work in Deutschland
Deutschland hinkte dem Trend bis zuletzt immer ein bisschen hinterher. Zu groß waren teilweise die befürchteten Karrierenachteile der Arbeitnehmer einerseits. Von Unternehmensseite hingegen wurde eingewendet, dass der Wissenstransfer zwischen festangestellten und lediglich temporär eingesetzten Experten nur vor Ort funktioniere. Auch erfordere die Entwicklung vieler digitaler Produkte eine hohe Entscheidungs- und Umsetzungsgeschwindigkeit.
Die Corona-Pandemie zeigt aktuell, dass es doch anders geht. Unternehmen und Behörden schwenken um, wo bis vor kurzem Remote Work überhaupt nicht denkbar war. Die Arbeitswelt verändert sich noch weiter. Durchaus denkbar, dass Remote Work bald schon der Standard ist.